Lyrics: Time to Kill
Interpret: No Savior
I see you
I hate you
You hurt me so much it will never heal
pain is the only thing that’s real
Just for the thrill
It’s time to kill
I feel you
I hate you
You cannot hide from me
your face is all i see
so clear in front of me!
All standing still
so give me the pill
my emptiness to fill.
No need to chill.
I feel the thrill.
It’s time to kill
so let it spill!
No need to chill,
I feel the thrill
It’s time to kill
I see you
I hate you
You see my knife? I’ll take your life!
just for the thrill
it’s time to kill
No need to chill.
I feel the thrill.
It’s time to kill
so let it spill!
Just for the thrill it’s time to kill
just for the thrill it’s time to kill
Time to kill.
Myself.
Die Story hinter „Time to Kill“
Der Musikproduzent Mitch war stark übergewichtig, der gewaltige Bauch lugte unter seinem zu kurzem Hemd hervor. Lena fand ihn abstoßend und setzte ihn in Gedanken sofort auf die Liste von Leuten, die ein paar in die Fresse verdient hatten. Aber das würde sie später erledigen. Denn zuerst würde sie es ihm so richtig zeigen. Lena stimmte ihre Gitarre.
Sie spürte Mitchs Blicke auf sich ruhen und der säuerliche Ausdruck in seinem Gesicht zeigte ihr deutlich, was er von ihrem Aussehen hielt: Nichts. Aber damit konnte sie umgehen. Es war ihr Ziel, zu provozieren und mit ihrem kahlrasierten Schädel, den Springerstiefeln, der zerrissenen Jeans und dem Spaghetti-Träger-Shirt an mit der Aufschrift: „Fuck you, bitch“ gelang ihr das vorzüglich.
„Hm“, machte er und verzog das Gesicht zu einer Grimasse.
Lena blickte ihm herausfordernd ins Gesicht. „Fertig“, sagte sie mit aller Verachtung, die sie aufbringen konnte.
„Na dann.“ Mitch schlug ein Musikmagazin auf und blätterte darin.
„Du hörst mir besser zu, du Penner“, fauchte Lena.
Er blickte hastig auf. So einen Tonfall kannte er als angesagter Produzent, der er angeblich war, ganz offensichtlich nicht. Nun, besser er gewöhnte sich gleich daran. Sie zupfte die Saiten stärker als sie eigentlich beabsichtigt hatte. Der Klang beruhigte sie. Musik schaffte es immer, sie zu besänftigen.
Lena vergaß alles um sich herum und flüsterte:
I see you
I hate you
Sie schlug ein paar Akkorde.
You hurt me so much it will never heal
pain is the only thing that’s real
Sie hörte auf zu spielen und sagte in die Stille hinein:
Just for the thrill
It’s time to kill
Wieder schlug sie die Saiten an, diesmal bildete sich eine eingängige Melodie heraus.
I feel you
I hate you
You cannot hide from me
your face is all i see
so clear in front of me!
Sie nahm sich wieder ganz zurück, spielte wieder leise, flüsterte fast.
All standing still
so give me the pill
my emptiness to fill.
Sie legte eine winzige Pause ein, dann schlug sie drei Akkorde, steigerte jedes Mal die Lautstärke und brüllte aus vollem Hals den Refrain:
No need to chill.
I feel the thrill.
It’s time to kill
so let it spill!
Und sie wiederholte den Chorus noch einmal:
No need to chill,
I feel the thrill
It’s time to kill
Abrupt verstummte sie, dann ließ sie virtuos die Finger über die Saiten gleiten für ein kompliziertes Zwischenspiel, um anschließend wieder zum Anfang zu wechseln. Sie begann erneut zu singen, diesmal allerdings von vorneherein mit wesentlich mehr Druck:
I see you
I hate you
You see my knife? I’ll take your life!
just for the thrill
it’s time to kill
Und dann brüllte sie aus Leibeskräften:
No need to chill.
I feel the thrill.
It’s time to kill
so let it spill!
Erneut legte sie eine kurze Pause ein, dann flüsterte sie:
Just for the thrill it’s time to kill
just for the thrill it’s time to kill
Und sie erhöhte die Lautstärke, lang erst in normaler Lautstärke, ging zum Schreien über und brüllte dann so laut wie nur irgend möglich ein letztes
Time to kill.
Sie stoppte abrupt. „Myself“, fügte sie noch leise hinzu.
Dann durchbohrte sie Mitch mit Blicken. Sie hatte ihn während ihrer Performance keines Blickes gewürdigt. Beeindruckt schien sie ihn immerhin zu haben, er saß da wie angewurzelt, starrte sie völlig fassungslos an, öffnete den Mund, schloss ihn wieder.
„Der Text ist … gewöhnungsbedürftig“, stieß er endlich hervor. „Die Musik – puh. Sehr unkonventionell.“
Lena ballte ihre Hände zu Fäusten. Was verstand dieser Typ schon von ihrer Musik und ihren Gefühlen? Sie würde ihn …
Da erschien etwas wie ein Lächeln auf seinem Gesicht, das sich zunehmend zu einem breiten Grinsen ausweitete. „Aber nicht schlecht“, murmelte er. Und dann grinste er breit. „Das war wirklich nicht schlecht! Hast du noch mehr davon?“
Damit hatte es angefangen.
(Teil der Kurzgeschichte „Time to Kill“. Copyright der Lyrics: Miriam Malik. Weitere Teile folgen)